Singlemode-Faser ist im Kommen. Sind Sie bereit?
8. März 2019 / Allgemeines, Standard und Zertifizierung, Industrienetzwerke
Nicht wenige unter Ihnen erleben wohl eine verstärkte Nutzung von Singlemode-Faser unter den Kunden aufgrund mehrerer Vorteile (vor allem Entfernung und Bandbreite), Verbindung zu Netzbetreiber-Netzwerken und aufkommenden Singlemode-Anwendungen in der Entwicklung.
Da Singlemode nun nahezu zum Standard in Außenanlagen-Betreibernetzwerken und Hyperscale-Rechenzentren geworden ist, treibt die Nachfrage nach kostengünstigen Singlemode-Transceivern die Kosten nach unten. Dazu erleben wir, wie Rechenzentren aller Größen die Unterstützung von Geschwindigkeiten von 200 Gig und schneller über Singlemode-Faser mit Kurzstrecken-Anwendungen wie 100GBASE-DR, 200GBASE-DR4 und 400GBASE-DR4 vorbereiten, die 100, 200 und 400 Gig bis zu 500 m unterstützen.
Daher müssen Sie eher früher als später wissen, was erforderlich ist, um sicherzustellen, dass diese Systeme die von Ihren Kunden geforderten höheren Geschwindigkeiten unterstützen.
Leistungsempfehlungen
Während früher Singlemode-Anwendungen mit längerer Reichweite wie 100GBASE-LR4 eine höhere Einfügedämpfung zugelassen haben, haben die kostengünstigeren Transceiver zu einer geringeren Dämpfungspauschale geführt. Verglichen mit den für 100GBASE-LR4 zugelassenen 6,3 dB, die 100 Gig bis zu 10 km unterstützen, müssen wir uns mit lediglich 3 dB für Kurzstrecken-100GBASE-DR-Anwendungen bis zu 500 m begnügen. Daher müssen sich Entwickler wie bei 100 Gig Multimode-Anwendungen ihrer Dämpfungsbudgets bewusst sein, die die Anzahl der Verbindungen im Kanal begrenzen können.
Bei Singlemode-Fasern und höheren Datenübertragungsgeschwindigkeiten ist es die Rückflussdämpfung, die ein größeres Problem darstellt. Zu viel in den Transceiver zurück reflektiertes Licht kann zu Bitfehlern und mangelhafter Leistung führen. Aus diesem Grund sehen wir auch die vermehrte Anwendung von APC-Steckverbindern, deren um 8° gewinkelte Endfläche sicherstellt, dass reflektiertes Licht in der Ummantelung absorbiert wird. Dadurch werden Reflexionen in den Faserkern vermieden.
Ein neuer Ansatz zum Reinigen
Bezüglich Singlemode-Faser gibt es verschiedene wichtige Erwägungen. Erstens lässt sich Singlemode schwieriger reinigen als Multimode. Ein Staubkörnchen auf einem 62,5- oder 50-µm-Multimode-Faserkern blockiert viel weniger Licht als auf einem 9-µm-Singlemode-Faserkern.
Und bezüglich APC-Singlemode-Steckverbindern gibt es noch mehr zu wissen. Bei der Inspektion muss sichergestellt werden, dass eine APC-Prüfspitze verwendet wird, die die Kamera auf den Winkel des APC-Steckverbinders ausrichtet. Für den Fluke Networks FI-7000 FiberInspector™ Pro und den FI-500 FiberInspector Micro ist eine APC-Prüfspitze erhältlich.
Bei APC-Steckverbindern ist auch besonders darauf zu achten, dass die gesamte Endfläche mit dem Reinigungsapparat in Kontakt gerät. Anders ausgedrückt muss das Reinigungsgerät für eine ordnungsgemäße Reinigung im gleichen 8°-Winkel ausgerichtet sein wie der Steckverbinder.
Richtiges Testen
Und beim Tier 1-Testen von Singlemode-Faser mit APC-Steckverbindern muss natürlich auch ein APC-Adapter eingesetzt werden. Beim Fluke Networks CertiFiber® Pro spielt dies nur eine Rolle in Bezug auf den Ausgangsanschluss, da der Eingangs-Port keine Kontaktpaarung erfordert.
Zwar wird kein Schaden auftreten, wenn ein APC-Steckverbinder in den Eingang gesteckt wird, aber Sie werden vom Tester gewarnt, dass die empfangene Leistung zu niedrig ist. Zum Testen von APC-Systemen benötigen Sie zwei hybride UPC-zu-APC-Kabel und zwei APC-zu-APC-Kabel, um die Verbindung herzustellen. Beim Tier 2-OTDR-Testen zeigt der Fluke Networks OptiFiber® Pro (wie alle OTDR) APC-Verbindungen als nicht-reflexive Dämpfung, wie z. B. einen Spleiß, an, da Reflexionen von der Ummantelung absorbiert werden und die Rückflussdämpfung sehr niedrig ist.
Bei Kurzstrecken-200GBASE-DR4- und -400GBASE-DR4-Singlemode-Anwendungen müssen auch die MPO-Steckverbinder in Betracht gezogen werden, da sie 8 Fasern erfordern, wobei 4 senden und 4 empfangen mit 50 oder 100 Gbit/s. Und deshalb wird ein Testgerät wie der MultiFiber Pro von Fluke Networks mit einem dedizierten integrierten MPO-Steckverbinder empfohlen, der alle Fasern gleichzeitig scannen kann, um die zeitraubende Verwendung von MPO-zu-LC-Fanoutkabeln zu vermeiden, die die mehrfachen Fasern in einzelne Faserkanäle trennen. Und wenn man viel mit MPOs arbeitet, kann eine spezialisierte Inspektionskamera, wie unsere FI-3000 Fiber Inspector Pro viel Zeit sparen. Natürlich wird sie mit einem MPO APC-Adapter geliefert.
Und beim Testen von Singlemode-Fasersystemen muss auch sichergestellt werden, dass auf beiden Längenwellen getestet wird, 1310 und 1550 nm. Wenn die Tests bei diesen beiden Wellenlängen positiv ausfallen, dann gilt das auch für alle Wellenlängen dazwischen. Ebenso können leichte Biegungen bei der Wellenlänge von 1310 nm nicht angezeigt werden.